Limit- und Stopp- Orders

Limit- und Stopp- Orders

Limit-Orders sind vor allem dann zu empfehlen, wenn der Umsatz eines bestimmten Wertes sehr gering ist. Ansonsten kann es beim Handel zu überraschend großen Abweichungen zum vorherigen Kurs kommen.

Beispiel: Der letzte Kurs einer Aktie war 100 Euro. Ein Anleger will kaufen, hat seine Order aber ohne Limit gesetzt. Nun kommt eine Verkaufsorder – ein anderer Anleger will seine Stücke zu 110 Euro loswerden. Sind keine weiteren Kaufinteressenten am Markt wird die unlimitierte viel zu teure Order zu 110 Euro ausgeführt. Kaufwillige sollten Orders für umsatzarme Aktien daher bei ihrer Bank mit einem Limit aufgeben das dem aktuellen Kurs-Niveau entspricht. Bei den liquiden DAX-Werten ist meist ein spezielles Limit nicht von nöten, da die Kursstellung recht eng ist.

Zudem kosten Limit-Orders in den meisten Fällen noch extra. Je nach Institut rangieren die Gebühren zwischen fünf und zehn Mark pro Order. Tipp: Reden Sie mit ihrer Bank. Bei vielen reicht der dezente Hinweis, dass es ja auch noch andere Institute in Deutschland gibt, um die Gebührenschraube zu lockern. Vor allem, wenn Sie häufig Orders platzieren oder über einen großen Depotwert verfügen sollte ein Gespräch gesucht werden. Ansonsten bieten auch Online-Banken günstigere Alternativen.

Der Nachteil von Limit-Orders ist, dass der Kauf- oder Verkaufswillige nicht zum Zuge kommt, wenn kein Gegenpart bereit ist die Order zu dem jeweiligen Kurs zu erfüllen.

Hierin besteht auch der Hauptunterschied der Stopp-Order die im Prinzip auch eine Limit-Order ist. Eine Stopp-Order wird aber in jedem Fall ausgeführt wenn das bei der Bank vorgegebene Kurslevel erreicht wird. Wobei es sogar zu niedrigeren Kursen kommen kann.

Beispiel: Ein Anleger hat eine Aktie zu 110 Euro gekauft und seinen Stopp bei 100 Euro platziert. Der Kurs fällt tatsächlich und steht bei 102. Im Börsenhandelssystem sieht das dann so aus. Der nächste Kaufwillige steht bei 100 Euro, der nächste Verkaufswillige immer noch bei 102 Euro. Da noch kein Kurs zu 100 Euro zu Stande kam, wurde der Stopp noch nicht ausgelöst. Jetzt entschließt sich ein anderer Verkäufer, doch zu 100 Euro zu verkaufen. Das Stopp-Signal wird ausgelöst Der nächste Kaufwillige hat einen Kurs bei 95 eingegeben, auf der Verkauferseite steht die Order des Anlegers mit 100 Euro. Die Stopp-Order wird jetzt automatisch zu 95 Euro ausgeführt, um zu verhindern, dass jemand anderes zu 95 Euro verkauft und der Kurs noch weiter ins Minus rutscht. Denn dadurch wurde sich auch der Verlust vergrößern und der Sinn von Stopp-Orders wäre ad absurdum geführt.

Einziger Trost für den Anleger. Lieber ein paar Zehntel Prozentpunkte zu viel abgeben, als ganz ohne Reißleine arbeiten.

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